Therapie der Osteoporose
Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung gehört zu den wichtigsten Basismassnahmen bei Vorliegen einer Osteoporose oder einer Osteopenie. Ernähren Sie sich daher calcium- und vitaminreich! Calcium ist der wichtigste Baustoff Ihrer Knochen, aber eine calciumreiche Ernährung allein genügt nicht, um diesen Mineralstoff in ausreichender Menge in die Knochen einzulagern. Der Körper braucht hierzu auch Vitamine, insbesondere Vitamin D und andere Stoffe.

Körperliche Bewegung
Knochen brauchen Training, um zu vermeiden, dass sie Knochensubstanz abbauen. Ausserdem trägt ausreichend körperliche Aktivität in jungen Jahren dazu bei, dass eine höhere maximale Knochendichte (peak bone mass) erreicht wird. Knochen können sich nämlich an die Anforderungen, die an sie gestellt werden, anpassen. Dieses Anpassungsvermögen behalten sie grösstenteils bis ins hohe Alter. Auch Muskeln werden durch regelmässige körperliche Bewegung instandgehalten. Ihre Gelenkigkeit und Gewandtheit haben viel Nutzen davon. Dies hilft nämlich, Stürze und Fehltritte zu vermeiden. Wenn Sie bereits an einer Osteoporose leiden, ist Sport immer Bestandteil des Behandlungsplans Ihres Arztes.
Zum bestmöglichen Wiederaufbau und Erhalt von Knochenmasse sind Aktivitäten empfehlenswert, bei denen (möglichst) das gesamte Körpergewicht getragen wird. Beispiele hierfür sind spazieren gehen, leichtes Lauftraining wie Jogging oder Walking, Schwimmen und Gymnastik. Stimmen Sie jedoch Ihr Trainingspensum auf Ihr Leistungsvermögen ab. So vermeiden Sie Überlastungen.
Knochenbrüche verhindern, Stürze vermeiden
Das Verhindern von Stürzen (Sturz-Prävention), Balance, Koordination und Stabilität spielen beim Umgang mit Osteoporose eine wichtige Rolle. Bei Osteoporose gilt es auch, harmlose Stürze zu vermeiden, denn sie könnten zum Knochenbruch führen. Legen Sie Wert auf gutes Schuhwerk. Beseitigen Sie Stolperfallen im Haushalt und vermeiden Sie Medikamente, die den Gleichgewichtssinn beeinträchtigen.
Schmerzbehandlung
Die Ziele einer Schmerztherapie sind, die Beschwerden auf ein erträgliches Mass zu lindern oder ganz zu beseitigen, die Beweglichkeit zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Eine gute Schmerztherapie bei Osteoporose besteht in der Regel aus einer Kombination von medikamentöser Therapie und physikalischer Therapie. Bei akuten Wirbelkörperfrakturen gehören neben der medikamentösen Schmerztherapie auch Bettruhe und Stützkorsett zur Standardbehandlung.
Eine effektive Schmerzlinderung ermöglicht die frühzeitige Teilnahme an gezielten Bewegungstherapien, die wiederum allein oder in Kombination mit physikalischen Massnahmen zur Schmerzreduktion beitragen können.
Osteoporosespezifische Therapien

Die Osteoporose sollte neben Ernährungsumstellungen und Verbesserungen des Lebensstils auch medikamentös behandelt werden. Dabei stehen verschiedene Präparate mit unterschiedlichen Wirkmechanismen und Darreichungsformen zur Verfügung. Grundsätzlich hemmen diese Medikamente entweder den Knochenabbau (Bisphosphonate, Denosumab, selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren) oder fördern den Knochenaufbau (Teriparatid).
Unabhängig davon, welches Präparat gewählt wird, muss man bedenken, dass die Behandlung der Osteoporose eine Langzeittherapie darstellt. Die Einnahme der Medikamente sollte der Verschreibung entsprechend eingehalten und sorgfältig überwacht werden. Bei jedem Medikament können Nebenwirkungen auftreten, die mit dem Arzt besprochen werden sollten. Ohne Zustimmung des Arztes sollte keine Therapie abgeändert oder unterbrochen werden.

Basistherapie: Calcium- und Vitamin D-Supplemente
Calcium und Vitamin D sind für die Mineralisierung der Knochen verantwortlich und haben sich als Basistherapie in der Osteoporosebehandlung etabliert. Da Calcium ein wichtiger Baustein für starke und gesunde Knochen ist und Vitamin D den Einbau von Calcium in die Knochen gewährleistet, wird den meisten Osteoporosepatienten ein Kombinationspräparat mit Calcium und Vitamin D empfohlen, insbesondere bei Mangelernährung bzw. geringer Sonnenexposition. Die von der Schweizerischen Vereinigung gegen Osteoporose (SVGO) empfohlene tägliche Gesamtzufuhr beträgt 1000 mg Calcium, ≥800 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D und 1 g/kg Körpergewicht Protein. Die empfohlenen Dosierungen für Calcium- und Vitamin D-Supplemente können mit Ernährungszustand, Lebensgewohnheiten, Alter und Geschlecht der Patienten variieren.
Bisphosphonate
Bisphosphonate sind derzeit die am häufigsten eingesetzten Osteoporose-Medikamente. Sie werden zur Behandlung der Osteoporose bei Frauen nach der Menopause und bei Männern verwendet. Bisphosphonate reduzieren die Knochenresorption durch Hemmung der Osteoklasten (Knochen abbauende Zellen) und fördern die Zunahme der Knochenmasse. Sie sind in Form von Tabletten (tägliche, wöchentliche oder monatliche Einnahme), als Injektions- oder Infusionslösung verfügbar.
Denosumab
Denosumab ist ein menschlicher Antikörper, der sich gegen die Osteoklasten richtet und den Knochenabbau vermindert. Er wird zur Therapie der Osteoporose bei Frauen in der Menopause und bei Männern mit Osteoporose und erhöhtem Knochenbruchrisiko eingesetzt, um Knochenbrüche zu verhindern. Denosumab wird alle 6 Monate unter die Haut gespritzt.
Teriparatid
Bei Teriparatid handelt es sich um ein aktives Fragment des Parathormons, das mittels rekombinanter DNA-Technologie hergestellt wird. Es regt die Knochenbildung an und erhöht die Calciumaufnahme aus der Nahrung. Teriparatid wird bei Frauen in der Menopause mit manifester Osteoporose und hohem Knochenbruchrisiko eingesetzt. Es wird täglich unter die Haut gespritzt.
Raloxifen, Bazedoxifen
Raloxifen / Bazedoxifen (selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren) sind eine Alternative zur Hormonersatztherapie und haben am Skelett eine ähnliche Wirkung wie das körpereigene Hormon Östrogen, wirken jedoch nicht auf das Brustgewebe und die Gebärmutter. Die beiden Substanzen werden zur Behandlung und Vorbeugung der Osteoporose bei Frauen nach der Menopause verwendet.
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